Vertikalisierung: viel mehr als nur eine Ergänzung
Die Vorwärts- oder Rückwärtsintegration innerhalb der Wertschöpfungskette bietet Unternehmen größere Planungssicherheit, Geschwindigkeit und Flexibilität. Indirekt ergeben sich daraus zusätzlich Kostensenkungspotenziale, Margen-Spielräume und damit eine höhere preisliche Wettbewerbsfähigkeit. Für Industrien mit bereits im Markt etablierten Verticals sind diese Vorzüge absolut notwendig, um die eigene Wettbewerbsfähigkeit zu sichern, so zumindest die Theorie.
Tatsächlich jedoch ergeben sich die Vorteile lediglich daraus, dass die ehemaligen Unsicherheiten in der Abstimmung mit externen Partnern dadurch gelöst wurden, dass externe Bereiche internalisiert wurden. Damit ist der zuvor extern über Marktmechanismen geregelte Abstimmungsbedarf nun intern zu managen. Die Folge ist ein hoher zusätzlicher Steuerungs- und Koordinierungsaufwand über eine jetzt verlängerte Wertschöpfungskette. Zusätzlich erfahren Marken-Retailer bei ihrer Vorwärtsintegration Absetzungsbewegungen langjähriger Wholesale-Kunden. Die damit verbundenen Margen-Verluste müssen durch das neue Retail-Geschäft und die Wertschöpfungskette insgesamt überkompensiert werden.
Vertikalisierung kann folglich keine einfache Ergänzung sein, entsprechend hoch sind die Erwartungen an das Management. Gleichzeitig ändern sich die Axiome für die Unternehmenssteuerung: Der Erfolg resultiert künftig weniger aus der Performance einzelner Funktions- oder Marktbereiche als vielmehr aus der bereichsübergreifenden Zusammenarbeit über die gesamte Wertschöpfungskette. Produktgruppen und Schnittstellengestaltung zwischen den Wertschöpfungsstufen gewinnen an Bedeutung.
Erfolgshebel konsequent beleben
Entscheidend bei der Vertikalisierung von Markenartiklern sind Flexibilität, Geschwindigkeit, Integration, Konsistenz und Internationalität. Zu deren Vitalisierung nutzen wir das umfassende TME End-to-End-Prinzip:
- Retailformate: Multisensorische, marken- und konsumentenzentrierte sowie ganzheitliche Gestaltung des Einkaufserlebnisses
- Merchandising: Konsequent methodikorientierte Sortimentswahl, Space- und Sales-Planung, Allokation sowie Replenishment
- Organisation: Schnittstellengestaltung inklusive funktionsübergreifender Teams und Gremien, Rollen, Kompetenzen, Eskalation, Internationalisierung und Vertikalisierung der Personalentwicklung
- Steuerung: Vertikalisierung von Berichtswesen, Planung, Forecasting, Leistungskennzahlen und Entscheidungskompetenzen, Zentralisierung des Datenmanagements
- Prozesse: Bottlenecks